Lesekonzept

Lesekonzept der Montanusschule Burscheid

Lesen ist eine grundlegende Kulturtechnik und bildet die Basis für erfolgreiches Lernen in allen Fächern. Unser Lesekonzept beschreibt, wie wir an unserer Schule Lesefreude entwickeln, Lesekompetenz systematisch fördern und Kinder dabei unterstützen, Texte zunehmend sicher und selbstständig zu verstehen.

1. Ziele der Leseförderung

Unser Lesekonzept verfolgt fünf zentrale Schwerpunkte:

  • Stärkung der Lesemotivation durch ansprechende Angebote und positive Leseerfahrungen
  • Aufbau grundlegender Lesefertigkeiten (Leseflüssigkeit, Lesegenauigkeit, Automatisierung)
  • Verbesserung des Textverständnisses durch Strategien und angeleitetes Arbeiten an Texten
  • Regelmäßige Übungsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb des Unterrichts
  • Vernetzung mit Eltern und außerschulischen Partnern, um Lesekompetenz nachhaltig zu verankern

2. Organisatorischer Rahmen

2.1 Feste Lesezeiten

Alle Klassen haben verbindliche tägliche oder wöchentliche Zeiten, in denen ausschließlich gelesen wird. Diese Zeiten können als stilles Lesen, begleitetes Lesen oder Lesetraining gestaltet werden und finden sowohl im Unterricht als auch zusätzlich in ausgewiesenen Lesestunden statt. Viele Klassen werden dabei durch ehrenamtliche Lesehelfer unterstützt.

2.2 Nutzung der Schul- und Klassenbibliothek

Jede Klasse verfügt über eine eigene altersgerechte Bibliothek. Zusätzlich steht den Kindern regelmäßig eine schulinterne Bücherei zur Verfügung. Die Ausleihe wird durch ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer organisiert.

2.3 Materialien

Für das Lesen stehen vielfältige Materialien bereit:

  • differenzierte Lesetexte
  • Bücherkisten
  • Lehrkraftmaterialien zur Diagnostik, z.B. Stift, LeOn, u.a.
  • digitale Lernangebote, z.B. Anton App
  • Leseaufgaben für zu Hause

3. Diagnostik und individuelle Förderung

Die Lesefähigkeiten der Kinder werden regelmäßig durch Klassen- und Einzeltests eingeschätzt. Die Ergebnisse dienen dazu,

  • Förderpläne zu erstellen,
  • zusätzliche Übungsangebote zu planen,
  • Eltern Rückmeldung zu geben
  • und Lesefortschritte transparent zu machen.

Kinder mit erhöhtem Förderbedarf erhalten intensivere Unterstützung, z. B. durch zusätzliche Lesetrainings, gezieltes Wiederholen, Lesepatenstunden oder Kleingruppenarbeit.

3.1 Zusammenarbeit mit dem Elternhaus

 

Bei der Förderung ist uns die Zusammenarbeit mit den Elternhäusern wichtig, denn vor allem die Kinder mit schwächeren Leseleistungen brauchen intensive Betreuung. Die Unterstützung der Eltern ist dabei für die Kinder die beste Hilfe. Um auch nicht-deutschsprachigen Elternhäusern die wichtigsten Übungsformen zu erklären, haben wir Erklärvideos in verschiedenen Sprachen gedreht. Diese sind auf der Homepage verlinkt.

4. Methoden des Laut- und Mitlesens

Zur Verbesserung der Leseflüssigkeit nutzt die Schule vereinbarte Methoden, die im Unterricht eingesetzt werden. Diese fördern gleichzeitig Genauigkeit, Tempo und Betonung.

Leseübungsverfahren (Beispiele)

Methode

Beschreibung

Tandem-Lesen

Zwei feste Lesepartner lesen gemeinsam einen Text (Schulbuch, Lektüre, eigene Texte).

Chorisches- Lesen

Zwei oder mehrere Kinder lesen denselben Text gleichzeitig laut.

Partnerlesen

Zwei Kinder lesen sich kurze Abschnitte gegenseitig vor (z. B. Geschichten, Sachtexte, Rätsel).

Dialogisches Lesen

Vorlesen in verteilten Rollen, beispielsweise aus kurzen Dialogtexten.

Lautes Vorlesen

Die Kinder lesen einzeln oder reihum laut vor der Klasse.

5. Leseförderung im Schulalltag

5.1 Vorleseaktionen

Über das Schuljahr hinweg finden verschiedene Veranstaltungen statt, die das Lesen sichtbar machen – zum Beispiel:

  • jährlicher schulinterner Vorlesewettbewerb
  • Städtischer Vorlesewettbewerb
  • Vorlesetheater

5.2 Klassenlektüre

In ausgewählten Jahrgängen lesen die Klassen ein gemeinsames Buch, das anschließend im Unterricht kreativ aufgearbeitet wird.

6. Online-Leseprogramme

Die Kinder haben Zugang zu einem digitalen Leseprogramm, z.B. Antolin, das sowohl in der Schule als auch zu Hause genutzt wird. Durch das Beantworten von Fragen zu gelesenen Texten sammeln sie Punkte.

7. Aufbau des Textverständnisses

Für den Bereich des Leseverstehens werden die Kinder schrittweise an Strategien herangeführt, die ihnen helfen, Texte besser zu erfassen. Dazu gehören:

  • Markieren wichtiger Informationen
  • Gliedern und Strukturieren von Texten
  • Zusammenfassen
  • Begriffe nachschlagen und klären
  • Fragen stellen und beantworten
  • Inhalte wiedergeben

8. Motivation durch besondere Aktionen

Zur Stärkung der Freude am Lesen nutzen wir zusätzliche motivierende Elemente:

  • Lesetüten für Erstklässler (Lesestart-Tüten)
  • Buchgeschenke zum Welttag des Buches (4.Klasse)
  • Autorenlesungen (möglichst einmal in der Grundschulzeit)
  • Kooperationen mit örtlichen Buchhandlungen
  • Vorlesetheater
  • Aktion „Burscheid liest“ (seit 2024, einmal pro Jahr)

Diese Angebote machen Lesen erlebbar und schaffen emotionale Zugänge zur Welt der Bücher.

Abschluss

Das vorliegende Lesekonzept bündelt alle Maßnahmen der Schule, um Kinder zu sicheren, motivierten und selbstbewussten Leserinnen und Lesern zu entwickeln. Es wird regelmäßig überarbeitet und an neue Entwicklungen angepasst.

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